Göttlicher Beistand
Lesedauer: 7 Minuten
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n der griechischen Mythologie war Perseus einer der größten Helden. Dem Sohn des Zeus gelang es der Sage nach, die schlangenhaarige Medusa zu töten, deren Anblick jeden Betrachter zu Stein werden ließ. Und auch heute noch leistet Perseus nahezu Heldenhaftes: Das Berliner Start-up, 2017 gegründet und benannt nach eben jenem griechischen Halbgott, unterstützt kleine und mittlere Unternehmen im Kampf gegen Cyberkriminalität.
Immer mehr Schäden durch Cyber-Attacken
Gerade für diese Betriebe wird die Bedrohung aus dem Netz immer größer, „weil sie oftmals keine eigenen Experten haben oder ihnen Mittel und Kapazitäten fehlen, um sich ausreichend um dieses Thema zu kümmern“, sagt Xenia Silbe, Senior Communication Managerin bei Perseus. Darüber hinaus werden die Methoden der Hacker immer professioneller, die Schäden deshalb immer größer. Rund 223 Milliarden Euro, hat der Digitalverband Bitkom erfragt, sind in den vergangenen beiden Jahren per annum zusammenkommen, doppelt so viel wie 2019. Zudem sind neun von zehn Betrieben bereits attackiert worden. Sie können den „göttlichen“ Beistand also gut gebrauchen.
Das Perseus-Angebot umfasst dabei schwerpunktmäßig Präventionsdienstleistungen für Unternehmen. Mit Prävention ist in erster Linie die Schulung der Belegschaft gemeint. „Sie sind bei allem technischen Fortschritt immer noch der größte Risikofaktor, weil die meisten Schäden durch sie verursacht werden, oftmals aufgrund fehlender Sensibilisierung für das Thema Cybersicherheit“, sagt Silbe. Der Klick auf fingierte Links, der Download manipulierter Dateien oder das Aufschieben notwendiger Sicherheitsupdates sind die Ursachen für Probleme. Genau an dieser Stelle setzt Perseus an. „Mit Hilfe von Online Trainings, simulierten Phishing-E-Mails und diversen Tools sensibilisieren wir die Angestellten für das Thema“, sagt Silbe. „Awareness“ sagen Fachleute dazu.
Eine Online-Plattform mit Videos, Tools und einer Quiz-Funktion
Die entsprechenden Hilfsmittel befinden sich auf einer Online-Plattform, auf die alle Nutzerinnen und Nutzer von überall zugreifen können. Zentrales Element darauf sind Videos, die selten länger als drei Minuten dauern und erklären, woran Cyberrisiken zu erkennen sind oder wie im Notfall zu reagieren ist. Dieses Wissen wird anschließend in einem Quiz abgefragt. Wer besteht, erhält ein Zertifikat, das ein Jahr lang gültig ist. Damit möglichst viele Mitarbeitende an den Schulungen teilnehmen können, gibt es die Trainings auf Deutsch, Englisch und Spanisch.
Ein weiteres Tool ist der sogenannte Cyberwerkzeugkasten. Er ermöglicht etwa einen Datensicherheitscheck oder den Malware-Scan, der verdächtige E-Mails auf Schadsoftware prüft. Darüber hinaus senden die Experten auch selbst simulierte Phishing- E-Mails an die Belegschaft, um sie zu testen und das Bewusstsein zu schärfen. Abgerundet wird die Prävention durch Wissensbeiträge, die über Themen wie neue Hackermethoden informieren.
Unternehmen sehen Cyber-Risiken als größte Gefahr
Die gute Nachricht ist: Viele Unternehmen haben die Bedrohung aus dem Netz erkannt. Laut KMU-Studie der Gothaer stellt sie mit 47 Prozent für Unternehmen sogar die größte Gefahr dar, größer als Betriebsausfall (43 Prozent) oder menschliches Versagen (37 Prozent). Dennoch planen gerade einmal 22 Prozent der befragten Firmen, sich innerhalb der nächsten zwei Jahre mit einer Versicherung dagegen zu schützen. „Viele denken, sie seien zu klein und deshalb für Cyberkriminelle nicht attraktiv“, sagt Normen Klöpperpieper, „dabei geht es für die Kriminellen zunächst nur darum, eine Attacke zu setzen. Kleinvieh macht auch Mist.“ Klöpperpieper leitet bei Perseus das Geschäft aus dem Bereich Finanzdienstleistung, also mit Vermittlerinnen und Vermittlern oder Versicherungsunternehmen.
Tatsächlich ist der Perseus-Service Teil vieler Cyberversicherungen am Markt, auch des Gothaer-Gewerbe-Produktes. Wer die Gothaer Cyberversicherung für Gewerbekunden abschließt, kann ebenso direkt die Perseus-Präventionsdienstleistungen mit abschließen.
Mehr als 5.000 Firmenkunden zählt das junge Unternehmen bereits, das 2017 aus dem Company Builder Finleap hervorgegangen ist. Mehr als 60 Menschen aus 20 Ländern arbeiten für das Berliner Sicherheitsunternehmen.
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