Ausgabe 01/23: Zukunft wird aus Mut gemacht

Wir sind keine Angsthasen!
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eit dem Beginn von Corona bewegt uns das Thema Zukunftsängste, auch der Krieg am Rande von Europa und die Inflation machen Angst. Deshalb ist es wichtig, diesen negativen Gefühlen etwas Positives. Das gilt besonders für die drei bis vier Millionen kleiner und mittelständischer Unternehmen, die es in den vergangenen Jahren wirklich nicht leicht hatten. Dennoch ist es wichtig, mit Optimismus nach vorn zu schauen und die Zukunft aktiv zu gestalten. Deshalb haben wir als Versicherer, der für seine Kunden nicht nur Risikoabsicherer ist, sondern viel mehr als Versicherung bietet, unser Motto „Zukunft wird aus Mut gemacht“ entwickelt.
Deutsche Unternehmer sind keine Angsthasen
Was bedeutet das, und was haben unsere Kunden davon? Als leuchtendes Beispiel für mutiges Unternehmertum werden ja immer gern die USA genannt. Und an ein paar Stellen würde ich das sogar unterschreiben. In Amerika wird beispielsweise anders mit unternehmerischem Scheitern umgegangen. Es gehört dort fast zum guten Ton. Auch die Bereitschaft, beruflich einfach mal etwas ganz anderes zu machen, ist dort größer als bei uns. Das liegt sicher auch zu einem großen Teil an den bei uns herrschenden Rahmenbedingungen. Bürokratie, komplizierte Regelwerke und auch der Arbeitnehmerschutz führen dazu, dass der Vergleich zwischen Deutschland und den USA nicht immer gerechtfertigt ist. Denn deutsche Unternehmer und Unternehmerinnen sind keine Angsthasen! Auch sie sind mutig und verfügen über eine gesunde Risikobereitschaft. Ich kenne eine ganze Reihe von kleinen und mittelständischen Unternehmen, die mit viel Mut Großartiges leisten, die in ihren Branchen Weltmarktführer sind. Mir fällt da zum Beispiel ein Hersteller von Schmiernippeln aus Nordrhein-Westfalen ein. Schmiernippel braucht man übrigens in den meisten Fahrzeugen.

Visionäre Weitsicht
Oder die Firma Jolmes aus Paderborn. In den 50er-Jahren verdiente das Familienunternehmen sein Geld mit Mineralölhandel. Über eine Geschäftsbeziehung entstand der Kontakt in eine andere Branche, dem Reinigungsgewerbe und dem Handel mit Putzmitteln. Das Unternehmen sah Chancen für die Zukunft – und gewann. Heute bietet die Firma auch noch einen Handwerkerservice sowie Energieberatung und hat mittlerweile mehr als tausend Angestellte – ein erfolgreicher Wandel vom Handels- zum Serviceunternehmen. Und hat mit dieser mutigen Entscheidung wahrscheinlich die Zukunft gesichert, die sicherlich nicht mehr im Mineralölhandel liegen wird.
Wir gehen voran
Wenn wir jetzt unsere Unternehmerkunden dazu aufrufen, mutig zu sein, dann müssen wir uns natürlich auch selbst fragen: Sind wir ein mutiges Unternehmen? Ja, das sind wir. Schon Ernst-Wilhelm Arnoldi, der Gründer der Gothaer, war ein mutiger Mann. Seine Idee eine Feuerversicherung zu gründen, erforderte – vor mehr als 200 Jahren – Pioniergeist. Später war es die Gothaer, die als erste das bewährte, aber veraltete Lochkartensystem aus der Verwaltung verbannte und den Weg in die Digitalisierung ebnete. Wir waren auch die ersten, die den Mut hatten, Windkraftanlagen zu versichern und später auch mit der erste Kapitalanleger, der in großem Umfang in Wind- und Solarparks investiert hat. Inzwischen hat die Gothaer rund 1,5 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert. Und aktuell finde ich es richtig, dass wir unser Unternehmen auf Nachhaltigkeit ausrichten.
Seien wir mutig
Davon werden auch unsere Kunden profitieren, denn wir bauen ganze Ökosysteme auf, die sie auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen. Wenn wir etwa über neue Energiekonzepte reden, braucht man Experten, die kompetente Hilfestellung bieten. Solche Energieberater sind allerdings sehr gefragt und haben unterschiedliche Spezialisierungen. Deshalb haben wir die Initiative 500-50-5 gegründet, mit der wir 500 Unternehmen helfen, innerhalb von fünf Jahren ihren CO2-Ausstoß um 50 Prozent zu reduzieren. Teil der Initiative ist unser Netzwerk econize, über das Unternehmen den schnellen Zugang zu solchen Energieberatern erhalten. Der Mut, diesen Weg mitzugehen, wird sich für die Unternehmen ganz sicher auszahlen. Seien wir also mutig, und das nicht nur im Arbeitsleben. Ich selbst zum Beispiel bin stolz, dass ich den Mut hatte, mit über 50 Jahren dreimal mit dem Mountain Bike die Alpen zu überqueren, nicht mit dem E-Bike, sondern klassisch mit dem „Quäl- Bike“. Zukunft wird aus Mut gemacht – und die Gegenwart auch.