Soccer in Hamburg
Lesedauer: 6 Minuten
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as Knirschen des Schnees unter den Ski, dazu mächtige Berge als Kulisse und an Sonnentagen funkelnde Schneekristalle – das war mein Winterleben. Ich studierte damals Sportwissenschaften in Hamburg und war nebenbei für Reiseveranstalter als Ski- und Snowboardlehrer unterwegs. Im Sommer arbeitete ich als Fitnesstrainer und machte Gesundheitschecks. So hätte es für mich noch ein wenig weitergehen können, wenn nicht eine schwerwiegende Knieverletzung meine sportlichen Aktivitäten jäh eingeschränkt hätte.
Die Liebe zum Ball
Dass meine Knie meine Schwachstellen waren, wusste ich eigentlich schon aus frühen Jugendtagen. Nicht nur Ski fahren war meine Leidenschaft, ich war auch ein sehr ambitionierter Fußballspieler, kickte beim SC Sperber und GW Eimsbüttel – durchaus leistungsbezogen. Aber schon damals beendeten die Knie den Traum vom Leistungsfußball.
Meine Liebe zum Ball ließ mich in den ganzen Jahren trotzdem nicht los. 2001 mietete ich mit Partnern eine große Tennishalle an. Neben Tennis konnte man bei uns auch Squash und Badminton spielen, und natürlich gab es ein Fitnesscenter. Unser Pech war, dass die Nachfrage nach diesen Ballsportarten zu jener Zeit schwächelte. Schnell war klar, es musste eine andere Geschäftsidee her.
Parallel dazu hatte ich mit meinem Partner Dirk Petersen inzwischen das Gesundheitsunternehmen Medalife GmbH gegründet. Wir bieten seit 2004 an zwei Standorten Physiotherapie und Gesundheitstraining an. Ein für mich naheliegendes Konzept, denn aus eigener, schmerzvoller Erfahrung weiß ich, wie wichtig das professionelle Kümmern um den Körper ist, gerade nach Verletzungen, aber natürlich auch präventiv.
Wie der Fußball in die Halle kam
Dieses Standbein meiner Selbstständigkeit lief so gut an, dass die Idee, die Sporthalle neu zu strukturieren, zunehmend realistischer schien. Wir erinnerten uns an den Besuch einer Bekannten, die in Berlin für eine Soccer-Halle arbeitete und beim Betreten unserer Anlage ausrief: „Mensch, das ist hier ja ideal für Indoor-Fußball.“
Zufällig kam in dieser Phase prominente Konkurrenz vorbei: Frank Pagelsdorf, der ehemalige HSV-Coach, betrieb ebenso wie Carsten Pröpper, der Ex-St. Pauli-Profi, schon eine der wenigen Soccer-Hallen. Uns war gleich klar, was sein Besuch bedeutete: Wir mussten mit unserer Idee zügig weiterkommen.
Offenbar weckte der City-nahe Standort Begehrlichkeiten. Also guckten wir uns alle Fußballhallen in Norddeutschland an, fragten nach, nahmen Ideen mit. Meine Frau, eine Bauzeichnerin, brachte mit meinen Partnern und mir alles zu Papier. 2005 waren Tennis, Squash, Badminton Vergangenheit und die Soccer in Hamburg GmbH Gegenwart und Zukunft.
Kein Profi, der Indoor-Kicken ermöglicht
Ja, die Pandemie hat auch uns einen Dämpfer versetzt. Dennoch blicken wir zuversichtlich in die Zukunft. Medalife ist gesund und Fußball in der Halle geht immer, vor allem im Schmuddelwetter Norddeutschlands. Es war und ist die beste Idee meines Lebens: Wenn schon kein Fußball-Profi, dann wenigstens einer, der Kicken indoor möglich macht.
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